Die Göge - Sonderheit und Prädikat

Der Name „Göge“ hat für die Bewohner der ihr zugehörigen Dörfer und Weiler der Gemeinde Hohentengen etwas Verbindendes. Er bedeutet für sie Heimat und Zusammengehörigkeit. Man war zwar vor der Gemeindereform in erster Linie Bremer, Völlkofer, Enzkofen etc., gleichzeitig aber auch „Gögemer“ und wusste sich so über sein jeweiliges Heimatdorf hinaus miteinander verbunden.

Einen weiteren Zusammenhalt bilden auch die familiären Bande, ebenso die mehr als tausend Jahre lange Verbundenheit innerhalb der Pfarrei und die gemeinsamen Vereine.

Die Bezeichnung „Göge“, früher „Gegne“ oder „Gege“ geschrieben, reicht wahrscheinlich bis in die Zeit der Besiedlung des Gebietes durch die freien Bauern zurück. Der Begriff leitet sich aus dem alt- und mittelhochdeutschen „Gegenote“ ab, was eine begrenzte Landschaft oder einen abgesonderten Bezirk bedeutet. Dabei handelte es sich ursprünglich um keinen Eigennamen, sondern vielmehr als die Bezeichnung von Auswärtigen für den geschlossenen Bezirk der freien Siedler mit ihren Sonderrechten, wie eigenständige Verwaltung, Freigericht und Pfarrsprengel.

Vom Jahre 1282 an wird das Gebiet in der Amtssprache als Dinggau (Tinkew), später Diengew oder Tengew bezeichnet. Dieser Ausdruck leitet sich von Diengen ab und stammt von dem althochdeutschen Wort „dinc“ (Ding), was Gericht oder Gerichtsstatt bedeutet.

Ab Anfang des 17. Jahrhunderts wird dann die Bezeichnung „Amt Hohentengen“ verwendet, welche erst im Jahre 1806 ihre Gültigkeit verloren hat, als das Gebiet unter Napoleon, zusammen mit der Grafschaft Friedberg, dem neu gegründete Königreich Württemberg zugeschlagen wurde.

Daneben wurde im Volksmund die Bezeichnung „Gege“ jedoch weiterhin beibehalten. Die Verwendung des Wortes „Göge“ als Eigenname - vor allem bei Vereinen - beginnt jedoch erst Anfang des 19. Jahrhunderts, nachdem die einzelnen Gemeinden unter Württemberg ihre selbständige Verwaltung erhalten hatten, aber die einzelnen Dörfer in einer Verwaltungsgemeinschaft, dem sogenannten „Amtsverband“, weiterhin miteinander verbunden waren

Nachdem sich im Rahmen der Gemeindereform 1970 bis 1974 die einzelnen Gemeinden wieder zu einer politischen Gesamtgemeinde zusammen geschlossen hatten, war die historische Einheit wieder hergestellt.

Das Wort „Göge“ ist also nicht nur eine einheitliche Bezeichnung, sondern steht schon über Jahrhunderte hinweg für Gemeinsamkeit und Zusammenhalt der einzelnen Dörfer und ihrer Menschen.

Das Wappen des Kaisers - erkämpfte Freiheit

Auf schwarzem Grund ein aufgerichteter doppelschwänziger rotbezungter goldener Löwe, der den österreichischen Bindenschild (rot mit einem silbernen/weißen Querbalken) hält.
Das Wappen ist am 06. November 1682 von Kaiser Leopold I. an Ammann und Gericht von Hohentengen verliehen worden.

Der Löwe ist das Wappentier der Habsburger Kaiser, die von 1273-1806 Kaiser des „Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation" waren. Das Wappen, das der Löwe hält, ist das österreichische Wappen mit den Farben rot weiß rot. Die Grafschaft Friedberg- Scheer, deren Obrigkeit das Amt Hohentengen unterstand, gehörte zu den vorder-österreichischen Landen, bis sie 1806 an Württemberg fiel.

Die Verleihung des Wappens hängt mit den damaligen Zeitumständen zusammen. Die Lehensleute des Amtes Hohentengen lagen dauernd im Streit mit ihrer Obrigkeit in Scheer wegen ungerechtfertigten Abgaben und Maßnahmen gegen die Lehensleute (Hohentenger Rebellion 1591). In ihrer Not schickten sie Abgesandte an das kaiserliche Gericht in Innsbruck, das für unseren Raum zuständig war. Zuletzt gingen sie sogar an den kaiserlichen Hof in Wien, um ihre Rechte zu erstreiten. Der Streit dauerte mit Unterbrechungen rund 120 Jahre lang. Vielleicht wollte der Kaiser durch die Verleihung dieses Wappens den Grafen und Truchsessen in Scheer seine Macht zeigen. Jedenfalls sollen die Beamten in Scheer das Wappen nur zähneknirschend hingenommen haben. Wer diesen Wappenbrief anzweifelte, musste 10 Mark Gold Strafe zahlen.

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